Frieden geht anders… 7.-18. November 2015
Eine Ausstellung zur Friedensdekade an sieben Orten der Innenstadt über Alternativen zu Krieg
Alte Nikolaikirche: Hat auch Kleingeld Macht? gewaltfreier Kampf gegen die Apartheid in Südafrika
Frauenbegegnungszentrum Eva: Können Männer keinen Frieden? Liberias Frauen beenden Bürgerkrieg
Musikschule Schirn: Verändern Lieder die Welt? Singende Revolution in Estland, Lettland und Litauen
Caritas-Verband St. Leonhard: Können Worte Kriege beenden? Sehnsucht der Menschen nach Frieden in Mosambik
Carolus-Buchhandlung: Ist Trennung die Lösung? Die Friedensmission der Blauhelme auf Zypern
Punctum: Wer hat den Finger am Drücker? Bauchgefühl und Zivilcourage eines sowjetischen Obersts
St. Katharinen: Vertraust du mir – vertrau ich dir? Vom Klaten Krieg zur Entspannungspolitik
Die Ausstellung „Frieden geht anders“ wurde vom Zentrum Ökumene der EKHN konzipiert, zu besichtigen zu den üblichen Öffnungszeiten
weitere Informationen unter www.friedensbildung.de
Interferenzen Kunstprojekt von Katrin Ströbel
verhüllter Altar – schimmerndes Gold
Katrin Ströbel verhüllt temporär das Altarrelief der St. Katharinenkirche. Ein Alpenpanorama entpuppt sich als Zeichnungen des zerstörten Frankfurts im zweiten Weltkrieg, schimmernde Goldfolie als Rettungsfolie. Glanz und Zerstörung fließen ineinander, Krieg und Idylle treten in einen Dialog.
Das Kunstprojekt Interferenzen: ein künstlerischer Impuls für die Friedensdekade und den Buß-und Bettag, ein Anstoß zur eigenen Auseinandersetzung mit dem Erleben von Zerstörung und der Hoffnung auf Heil.
In Zusammenarbeit mit der evangelischen Akademie Frankfurt präsentiert die Stadtkirchenarbeit an St. Katharinen die Installation Interferenzen von Katrin Ströbel.
3. November 19 Uhr: Begegnung mit der Künstlerin und ihrem Werk.
Buchmesse 2015 in St. Katharinen: Zwischen-Zeilen – eine stunde Schönheit
Autor_innen lesen Literatur von Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten
Mittwoch, 14.10. 18-19.00
Nora Bossong, Oscar Guardiola-Rivera, Janne Teller
Moderation: Felicitas von Lovenberg
Donnerstag, 15.10. 18-19.00
Navid Kermani, Nele Neuhaus, Ilja Trojanow, Najem Wali
Moderation: Martin Schult
Freitag, 16.10. 18-19.00
Hasnain Kazim, Ursula Krechel, Ulrich Peltzer, Karl Schlögel
Moderation: Martin Schult
Hinweis: Sonntag 18.10 18.00 Alte Nicolaikirche
„Der Blick des Anderen“
Werner Schneider-Quindeau spricht über das Werk von Navid Kermani
Saxofon: Bastian Fiebig
25 Jahre Wiedervereinigung – Maybe?
25 Jahre Wiedervereinigung: Ja – Nein – Maybe
Viedeoinstallationen von Ralf Kopp in der evangelischen Stadtkirche St. Katharinen, Fr., 2.10., 18-24.00, Sa., 3.10., 13-22.00, So, 4.10., 12-17.00
25 Jahre Wiedervereinigung: ein Grund zum Feiern? Na klar! Aber: hatten wir, besonders die Menschen in der ehemaligen DDR, sich diese Wiedervereinigung gewünscht? Eine Wiedervereinigung, die in weiten Teilen eine Übernahme durch Westdeutsche und dem bundesrepublikanischen System war?
In Zusammenarbeit mit Ralf Kopp präsentiert die Stadtkirche vom 2.-4. Oktober die Videoinstallation „Maybe – zwei Standpunkte, eine Person“. Auf Monitoren werden die „inneren“ Dialoge von Menschen unterschiedlicher Sprache gezeigt, ich kann mich zwischen das „Ja“ und das „Nein“ einer Person stellen.
Nach 25 Jahren Wiedervereinigung ist nach der Phase der Euphorie und der Phase der Skepsis die Phase des Alltags angebrochen. Nach einer Generation Wiedervereinigung ist aber das Ja und Nein erneut abzuwägen: was wollten wir, was hofften wir, was hat sich erfüllt, wie soll es weitergehen in unserer Gesellschaft, in unserem Land? Einem Land mit Pegidademonstrationen, rassistischen Übergriffen, Wikkommenskultur und Protesten vor Flüchtlingsunterkünften. Das stellt uns neu vor die Frage, ob mit der Wiedervereinigung und im Ablauf des Prozesses zur Wiedervereinigung alles so hätte kommen müssen wie wir es erleben. Diesem Ja-Aber stellt sich die Videoinstallation von Ralf Kopp, dieses Ja-Aber braucht einen Platz in all den Feierlichkeiten zur Wiedervereinigung.
Die „inneren“ Dialoge bieten Platz zum Verweilen, sie laden ein, sich den eigenen inneren Dialogen zu stellen, nicht vorschnell ein Ja oder Nein, ein Entweder – Oder zu setzen, sondern sich in die inneren Stimmen zu stellen und diesen Dialog offen zu halten. Unser Umgang mit Flüchtlingen, mit Energie, mit dem Vielfalt an Lebensstilen sind nicht mit einfachem Ja oder Nein zu beantworten. Manchmal gilt es das Maybe auszuhalten.
Ja und Nein – Maybe: diese nicht geliebte Dimension unseres Lebens ist gegen alle Fundamentalismen und allem Schwarz-Weiß-Denken wachzuhalten und auszuhalten auch angesichts der Herausforderungen, die momentan in Deutschland und Europa anstehen.