Impuls zum Sonntag Quasimodogeniti

Joh. Seb. Bach „Sonate E-Dur“ BWV 1035,1
Sebastian Wittiber, Flöte; Martin Lücker, Orgel
Dr. Gita Leber

Liebe Besucher*innen der Homepage:

Der Bibeltext für die heutige Auslegung stammt aus dem Trostbuch des Jesaja; aus dem Kapitel: „Des Herrn tröstendes Wort an sein Volk“.

Trostbedürftig sind Viele von uns in dieser Zeit. Diejenigen, denen die körperliche Nähe ihrer Liebsten fehlt, überhaupt der räumliche Kontakt; diejenigen, denen die Erwerbsarbeit verloren gegangen ist oder ihr Geschäft als Ganzes. Trost brauchen die Sterbenden und alle jene, die einen Menschen verloren haben. Trost brauchen die Kranken und die Pflegenden. Hoffnung die Forschenden. Trost, diejenigen, die sich nach den Gottesdiensten in der Kirche und nach geselligen Angeboten ihrer Kirche sehnen. Trost die Kinder, die es zu Hause schwer haben unter den Lebensbedingungen in ihren Familien. Kraft brauchen die, denen die Geduld ausgeht, zu warten, wie alles ausgehen wird – jetzt in der Krise der Corona-Pandemie.

Im Alten wie im Neuen Testament wird bezeugt: Gott ist der Schöpfer allen Lebens. Er wird es auch erhalten – über den Tod hinaus. Das Leben ist Geschenk aus Gottes Hand und es kehrt zurück zu Gott. Und Gott liebt das Leben und nicht den Tod. Gott ist ein Gott des Lebens. Das wirkt Trost und Hoffnung.

Vor einer Woche haben wir Ostern gefeiert. Auch heute soll die frohe Botschaft von der Auferstehung bei uns bleiben. Was bedeutet dies für mich und mein Leben? Paulus hat mit allem, was er gesagt und geschrieben hat, bekannt: Weder Krankheit noch anderes, was uns bedrückt und erschöpft, noch der Tod wird in keinem Leben das letzte Wort haben.

Gott gibt dem Müden Kraft und Stärke genug dem Unvermögenden. … die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“

Wer so glaubt, findet in diesem Leben Kraft, Schweres zu ertragen. Es gibt Situationen, die so schlimm und ausweglos sind, da bleibt das die einzige Hoffnung. Jesus selbst hat dies so erlebt. Sterbend am Kreuz sagt er: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist!“ So ist die Hoffnung auf ein Leben jenseits des Todes manchmal das Letzte was bleibt – in einer Krankheit, die den Tod bringt und in großer Bedrängnis.

Wer so glaubt, findet Kraft, getrost und getröstet zu leben und andere zu trösten und bei ihnen zu sein. Wer so glaubt, findet Kraft, sich für die Schöpfung zu interessieren und aufmerksamer zu wirtschaften und zu konsumieren. Nach der Krise durch die Corona-Pandemie werden wir zu mehr Nachhaltigkeit gerufen sein. Daraus kann für die gesamte Schöpfung wieder Erholung und neue Kraft entstehen. Die Luft ist jetzt schon reiner unter unserem Himmel, in unserer Stadt Frankfurt am Main.

Der Glaube gibt Kraft für das Leben: zu hoffen und zu lieben, liebend zu handeln, hoffend zu trösten. Amen.

Pfarrerin Gita Leber

Joh. Seb. Bach „Siciliano“ BWV1030
Sebastian Wittiber, Flöte; Martin Lücker, Orgel

Hier können Sie die ausführliche Predigt lesen.

Evangelisch-lutherische St. Katharinengemeinde