Ein anderer Blick auf Katharinen
Die iranische Fotografin Shima Nagdhali wagt einen Kunst-Blick auf diese einzigartige Kirche, sie führt uns mit ihren Fotographien den reichhaltigen Schatz des Raumes und seine Gestaltung vor Augen, sie bringt Raum, und Kunstwerke neu zur Geltung. Sie lenkt unseren Blick auf den Detailreichtum unserer Kirche und gewährt uns eine neue Perspektive auf St. Katharinen. Einzelne Farbfelder unserer Glasfenster rücken in den Blick, fast glaubt man, ein Gemälde von Mondrian zu sehen. Unsere Katharina wird zur geheimnisvollen Schönheit, die Epitaphien entfalten eine ganz eigene Formensprache, selbst unsere Bänke werden durch den Blick von Shima Nagdhali zum Kunstwerk. Ein anderer Blick, der uns zu einem neuen Blick auf unsere Kirche verführen will.
Im November wird eine Auswahl der Fotografien im Andachtsraum im hinteren Teil der Kirche gezeigt, Vernissage ist am Dienstag, 6. Dezember um 18.00 Uhr.
Ab dann können Sie das Buch für 12,90 € bei uns in der Kirche oder auch im Gemeindebüro erwerben, ein Buch zum Hinlegen und Blättern, ein Buch für die, die sich unserer Kirche verbunden fühlen und ein Buch als Geschenk für jemanden, den sie neugierig auf unsere Kirche machen wollen…
Mittwoch, 10. Oktober 2018, 18 UHR
»ZWISCHEN ZEILEN – eine Stunde Schönheit I«
Jennifer Clement, Asli Erdogan und Najem Wali lesen Literatur von Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten
Moderation: Martin Schult
Donnerstag, 11. Oktober 2018, 18 UHR
»ZWISCHEN ZEILEN – eine Stunde Schönheit II«
Aleida und Jan Assmann, Nora Bossong Hans Ulrich Gumbrecht und Jan Wagner lesen Literatur von Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten.
Moderation: Martin Schult
Freitag, 12. Oktober 2018, 18 UHR
»ZWISCHEN ZEILEN – eine Stunde Schönheit III«
Friedrich Ani, Judith Schalansky und Janne Teller lesen Literatur von Menschen aus Kriegs- und Krisengebieten.
Moderation: Martin Schult
Samstag, 13. Oktober 2018, 18 UHR
»ZWISCHEN ZEILEN – Über die Dinge im Land«
Gita Leber und Olaf Lewerenz lesen Texte der Friedenpreisträger Aleida und Jan Assmann.
Saxophon: Andreas Lehmann
Der Eintritt zu allen Lesungen ist frei.
Die Emporenmalerei aus St. Katharinen
Szenenwechsel 2018 /3
Gott suchen und finden
5. September 2018 – 3. Februar 2019
Das Emblem Auge mit Fernrohr hat der Maler Heinrich Furck aus Johann Arndts „Wahrem Christentum“ entnommen, dort wirkt es aber „braver“, da das Ganze nicht in einer Landschaft spielt. Erst durch den Kontrast Auge – Landschaft wird es zum echten Hingucker. Bei Arndt steht als Bildunterschrift: „entfernet und doch zugegen.“ Dies bezieht sich zum einen auf die Sterne im linken Teil des Bildes, entfernt, doch mit dem Fernglas herangeholt, zugleich aber auch auf Gott, der uns fern ist, aber trotzdem nah, den wir aber nicht durch ein Fernrohr uns heranholen können. Nur der Glaube, nicht die Wissenschaft kann Gott schauen, so lässt sich mit Johann Arndt auch heute noch sagen. Von daher können wir uns mit vollen Herzen der Wissenschaft UND dem Glauben zuwenden. Die Wissenschaft raubt uns nicht Gott, sie kann uns die Geheimnisse der Schöpfung und des Universums nur näher rücken.
Die Emporenmalerei aus St. Katharinen
Szenenwechsel 2018 /2
reiche Ernte
5. Juni – 2. September 2018
Sommer – Zeit für eine Landpartie, Sommer – Zeit für Bilder von Saat und Ernte. Der Szenenwechsel 2018/2 ist der Natur gewidmet, einmal Aussaat, zweimal Ernte.
Die Darstellungen von der Aussaat des Weizens (nachempfunden dem Gleichnis vom Sämann), von Ruth bei der Ernte und das Bild von den reichen Garben zeigen uns ländliches Leben im 17. Jahrhundert. Der Weizen hat noch lange Halme, geerntet wird von Hand, noch hat keine Agrarindustrie Einzug gehalten, fast idyllisch wirken die Bilder. Doch zugleich wird die schwere Arbeit auf dem Feld und im Gesicht des Bauern sichtbar. Alle Darstellungen haben Vorbilder in Stichen von Matthäus Merian.
Am spannendsten ist sicher das Doppelbild von den vollen und leeren Ähren: die stolz aufgerichteten Ähren sind leer, die demütig gebeugten prall gefüllt. Das wird im Bild als Symbol für die Menschen verwendet: der stolze, überhebliche Mensch (dargestellt als Pharisäer im Tempel) ist hohl, der demütig vor Gott tretende Mensch (hier als Zöllner dargestellt) ist erfüllt von Liebe und Reue. Zeit der Ernte -nicht nur auf den Feldern!
Zu sehen zu bis zum 2. September zu den üblichen Öffnungszeiten.
WANDERAUSSTELLUNG „DENKMAL DER GRAUEN BUSSE“ | 7.-17.5. + 22.- 25.5.2018
Weil Menschenwürde und Gottes Ebenbildlichkeit unantastbar sind, sein sollten, deshalb ist es wichtig, dass die Ausstellung „Denkmal der grauen Busse“ an die sogenannte „Euthanasie“ in der Nazizeit erinnert. Wir Lebenden tragen zumeist keine Schuld mehr an den Verbrechen zur Zeit des Nationalsozialismus, aber wir tragen Verantwortung dafür, sensibel zu sein, wo Menschen aufgrund von körperlichen Merkmalen oder Lebensformen diskriminiert, ausgegrenzt und angegriffen werden.
Unter dem Deckmantel der sogenannten „Gemeinnützigen Krankentransport GmbH“ fuhren neutral gehaltene graue Busse behinderte Mitmenschen in Vernichtungsanstalten. Nur wenige haben damals dagegen ihre Stimme erhoben. Heute wird wieder von „Volksgesundheit“ gesprochen, die bedroht ist durch „Fremde“. Nie wieder darf Menschen ihre Gottebenbildlichkeit abgesprochen werden, nie wieder vermeintlich gesundes gegen vermeintlich krankes abgewogen werden.
Wir als Christ*innen sind gefordert, die Erinnerung wachzuhalten, was auch im Namen von Kirchen und diakonischen Einrichtungen geschehen ist, müssen aufmerken, wenn heute zu leicht pränatale Diagnostik, Triage und Möglichkeiten der Sterbehilfe gefordert werden, müssen einschreiten, wenn Menschen aufgrund von Hautfarbe, Herkunft und Behinderung abgelehnt oder angegriffen werden.
Die Katharinenkirche ist ein Haus Gottes und ein Haus für alle Menschen. Wir freuen uns, dass wir Teil des Projekts „Denkmal der grauen Busse“ in Frankfurt sein dürfen.
Stadtkirchenpfarrer Dr. Olaf Lewerenz
Montag–Samstag, 12–18 Uhr
St. Katharinenkirche, An der Hauptwache
KATHARINEN+PASSION
Programm zur Luminale 18.-23. März 2018
Passionsandachten 2018
Luminale
Zur Luminale 2018 planen wir das große, übergreifende Projekt KATHARINEN+PASSION. Sieben Wochen, vom 14. Februar bis zum 31. März, wird die Wiener Künstlerin Victoria Coeln unseren Kirchraum in ein vielschichtiges Werk zeitgenössischer Lichtkunst verwandeln, das mitten in Frankfurt zum Innehalten und Verweilen einlädt.
Scharfe, handgezeichnete Projektionen durchtrennen und verbinden die sakrale Architektur. Sie schaffen einen neuen Kunstraum, der durchwandert und erlebt werden möchte. Dieser befindet sich in stetiger Veränderung durch äußere Einflüsse wie wechselndes Tageslicht, Stille oder Musik und durch die Resonanz innerer Stimmungen.
Termine finden Sie im Flyer