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„Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ (1. Korinther 16,14)

Ausblick und Ermutigung für die Gemeinde

LIEBE ist ein großes Wort. Ich muss es mir aufschließen in viele andere Begriffe, um „Liebe“ zu fassen: Hingabe zum anderen, Freundlichkeit, Herzlichkeit, ein frohes Lächeln, Wohlwollen, Güte, Heiterkeit, Fürsorge, Friedfertigkeit.

Die Nachrichten zum Weltgeschehen sind bedrückend. Schockierend die Kriegshandlungen und das Spielen mit dem Feuer neuer Kriege. Da sind nicht nachlassende Versuche der politischen und wirtschaftlichen Einflussnahme auf die Kriegstreiber, die Zerstörungen zu beenden. Doch die entfesselte Gewalt nimmt kein Ende. Können wir gar nichts dagegen tun?

Ich schaue umso mehr auf mich selbst und mein Lebensumfeld: auf meine Familie, meine Freundschaften; auf die, mit denen ich zusammenarbeite und auf die Menschen, für die ich im Pfarramt da bin. Da habe ich es in der Hand, wie friedfertig, herzlich und fürsorglich ich bin und es auch in Stresssituationen bleibe.

Es geht uns doch allen so, dass uns eine unbedachte Wortwahl eines anderen hart treffen kann. Oder es kann uns ein hartes Arbeitsvolumen, eine belastende Beziehung, die Pflege eines Kranken oder die Erziehung der Kinder gereizt oder dünnhäutiger werden lassen. Wenn die eigenen Wertvorstellungen durch andere mit Füßen getreten werden, ist es schwer, nicht wütend zu reagieren. Es gibt eine Menge Anlässe, die uns im Miteinander aus der Balance bringen können bzw.  vom Weg des Wohlgesonnen-Seins abbringen.

Zum Jahreswechsel wurde ich gefragt, ob ich mir etwas Konkretes vorgenommen habe, wie beispielsweise auf Zucker zu verzichten? Ich will, statt eine Zeitlang auf Gewohntes zu verzichten, lieber eine ungewohnte Haltung einüben. Ich möchte in Situationen, in denen ich „das Glas halb leer sehe“ eine andere Sichtweise einüben – wie diese: „Das, was nicht mehr im Glas ist, habe ich genossen und behalte es als etwas Wunderbares in Erinnerung. Zudem: Das Glas ist noch halb voll.“ Und statt: „entweder-oder!“ zu denken, will ich auch den Gedanken zulassen: „Keins von beiden! Ganz was anderes!“  Und noch etwas habe ich mir vorgenommen: Die Jahreslosung in möglichst jeder Situation zu erinnern. „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe.“ Alles tun – in Liebe! Das ist ein so kurzer wie herausfordernder Satz. Es ist unter Umständen eine Aggressions-Bremse. Oder er kann wirken wie ein Schalter, den man umlegt: Wie im Dunkeln ein Licht einschalten.

Ich wünsche Ihnen für das Jahr 2024 die Erfahrung von viel Liebe – von anderen Menschen für Sie und Situationen, in denen Sie mehr und mehr anderen Liebe schenken können. Und in all diesem Erleben steckt eine Gotteserfahrung. Denn: „Gott ist die Liebe und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“ (1. Joh 4, 16b)

Gottes Segen für das Jahr 2024!

Ihre Pfarrerin

 

Gita Leber